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Letzte Änderung: Samstag, 5. Januar 2008

Meine Bullennattern

Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mich mit der Gattung Pituophis.

Die meisten dieser schönen und interessanten Schlangen sind zu unrecht als aggressiv verrufen.

Bis auf wenige Ausnahmen sind meine Tiere friedlich.

Bei all meinen Arten versuche ich Paare zusammenzubekommen und ziehe viele regelmäßig nach

Haltung

Gerade die Tiere der melanoleucus-Gruppe und die sayis erreichen öfter mal eine Gesamtlänge von über 2 m. Sie brauchen schon ein größeres Terrarium mit einigen stabilen Verstecken. Kleinere Unterarten brauchen natürlich weniger Platz. Kletteräste oder auch Klettermöglichkeiten an Rück- oder Seitenwänden sollte man immer bieten.

Die großen Bullennattern haben einen enormen Appetit und einen regen Stoffwechsel.

Daher sollte der Bodengrund saugfähig sein. Eine von vielen Möglichkeiten sind Einstreu aus gepresstem Stroh (für Nager oder Katzen) oder Kokosfasern. Andere Stoffe von Zeitungspapier bis Erde/Kies-Gemisch sind aber auch geeignet.

Mit einer Wasserschale stellt sich im Terrarium eine relative Luftfeuchte von 40-60% ein. Damit kommen die Tier gut zurecht, mit weiterem Wasser sprühe ich nur vor der Häutung. Der Bodengrund bleibt trocken.

Die Vorzugstemperaturen der Bullennattern liegen unter 30°C, wärmere Stellen werden nur kurzzeitig aufgesucht, z.B. zur Verdauung oder zum morgendlichen Aufwärmen. Dauertemperaturen leicht über 30°C werden von vielen UA auch toleriert, aber mit steigender Temperatur werden alle Tiere nervös. Aufenthaltsorte und Kletterfreudigkeit sind nicht zuletzt temperaturabhängig. Zum Aufwärmen werden gerne wärmere, höhergelegene Punkte aufgesucht. Sind die Vorzugstemperaturen erreicht, bleiben die Tiere meist am Boden. Das Badebedürfnis ist auch oft temperaturabhängig: Wenn es im Terrarium zu warm wird, suchen die Tiere öfter das Wasser zur Abkühlung auf.

Beleuchtet werden meine Terrarien mit jeweils einer 18 W-Leuchtstoffröhre oder einer 5-9 W-Energiesparbirne. Die Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer 14 Stunden.

Die Tiere sind untereinander meist gut verträglich und auch mit anderen Arten vertragen sie sich. In einigen Fällen mußte ich Bullennattern-Gruppen mit zwei Weibchen und einem Mann auseinandersetzen, weil die Weibchen untereinander Probleme hatten. Das schwächere Tier wollte nicht mehr fressen, wenn das andere zugegen war.
 

Futter

Bullennattern nehmen meist allerlei Nagetiere und Vögel als Nahrung an.

Einige Individuen beschränken sich jedoch auf einige wenige Futtersorten und verweigern anderes Futter hartnäckig. Diese Futter-Vorlieben können sich mit der Zeit auch ändern.

Einzelfütterung ist zu empfehlen, ansonsten muss man schnell und aufmerksam sein...
 

Winterruhe

Man sollte den Tieren eine mehrmonatige Winterruhe bei 5-15°C bieten. Dieser gehört zum Jahresrhythmus der Tiere und auch für die Zeugungsfähigkeit der Männchen ist es hilfreich. Von den in der Literatur immer empfohlenen mindestens 2monatigen Überwinterung weiche ich ab. Viele Jahre machten meine Tiere nur eine 1monatige Winterruhe bei etwa 17°C mit zugeklebten Scheiben im Terrarium. Die meisten Arten vermehrten sich dann im nächsten Frühjahr. Aber leider nicht alle Arten...

Die mögliche Dauer der Überwinterung ist nicht zuletzt von der Überwinterungstemperatur abhängig. Bei tieferen Temperaturen bauen die Schlangen dabei nicht so viel Körpergewicht ab und eine längere Überwinterung wird besser vertragen.

Wenn es auf den Winterschlaf zugeht, reduziere ich die Beleuchtungsdauer stufenweise über etwa 4 Wochen auf 5 h. Nach dem Winterschlaf beginne ich dort wieder und erhöhe die Dauer wieder in den gleichen Stufen auf 14 h.

Bei mir überwintern die Tiere zur Zeit im Dezember/Januar 8 Wochen bei etwa 12°C iin ihrem Terrarium.
 

Fortpflanzung Eiablage

Nach einer Winterruhe fressen die Tiere einige Male und kommen in Paarungsstimmung.

Je nach Mentalität der Tiere kommt es zu mehr oder weniger starken Kommentkämfen zwischen den Männchen in den Zuchtgruppen. An Unterarten habe ich die Intensität des Verhaltens bisher noch nicht festmachen können. Jedoch bei meinen annectens und sayi waren die Kämpfe und Bisse so stark, das ich die überzähligen Männchen aus dem Terrarium nehmen mußte. Bei anderen Tieren fielen die Kommentkämpfe nicht so stark aus, und der 2. Mann konnte im Terrarium verbleiben. Zwei einzelne Männchen alleine vertragen sich zum Teil das ganze Jahr über.

Meist nach der ersten Häutung des Weibchens beginnen die Männchen, diese zu verfolgen und bezüngeln deren Nackenregion. Wenn das Weibchen zur Ruhe kommt, begattet das Männchen. Im Normalfall wird das Weibchen durch einen Nackenbiss festgehalten. Über mehrere Tage oder auch Wochen kann sich die Paarung wiederholen. Etwa 6-8 Wochen nach der erfolgreichen Paarung legt das Weibchen an einem geeigneten Ort die Eier ab.

Dem Voraus geht immer eine Häutung des Weibchens. Etwa 1-10 Tage danach beginnt die Eiablage. Ich stelle meinen Tieren zur Ablage Plastikdosen mit einer 60mm-Bohrung im Deckel ins Terrarium. Die meisten Schlangen bevorzugen blickdichte Dosen. Die Dosengröße ist so bemessen, das die Schlange mit dem Gelege zusammengeringelt hineinpasst. Innen befinden sich feuchte Schaumstoffstücke. Normalerweise werden diese Behälter spontan angenommen und das Weibchen verbleibt dort bis nach der Eiablage. Nach der Ablage werden die Eier in einen Incubator umgesetzt und ausgebrütet. Kurz nach der Ablage könnten die Eier notfalls noch gedreht werden, aber spätestens nach einigen Stunden beginnt die Keimscheibe im Ei festzuwachsen. Ab jetzt ist jede Drehung des Eis tödlich für den Embryo. Verklebte Eiklumpen sollten nach Möglichkeit nicht getrennt werden.
 

Der Brüter

Brutmethoden gibt es einige und diese sind in guten Büchern und im Netz ausführlich beschrieben.

Eine lange Zeit habe ich in einem teilweise mit Wasser gefüllten Aquarien ausgebrütet und die Ausführung immer wieder etwas verbessert.

Die Schlupfraten lagen im Normalfall bei 100%.

Doch als in einem Jahr das Aquarium undicht wurde und ich täglich das Wasser vom Boden aufwischen mußte, suchte ich nach Alternativen zu dieser Methode.

Nach vielen Anregungen durch Bücher und Berichten von anderen Terrarianern habe ich meine Brutmethode umgestellt.

Zur Zeit benutze ich einem selbstgebauten, einfachen Wärmeschrank aus Holz mit Kabelheizung am Boden und Thermostat in der Mitte des Terrariums.

Die Luftumwälzung von oben nach unten wird durch zwei kleine CPU-Lüfter aus dem Computer-Zubehör unterstützt.

Die Temperatur im Schrank schwankt durch die Genauigkeit des Thermostates etwa +/- 0,7° C um den eingestellten Wert.

Als Brutbehälter benutze ich Kunststoffdosen. Diese sind größer als das Gelege, da die Eier ja noch Wasser aufnehmen und die Eier den Luft-Sauerstoff brauchen. Auf den Boden der Dose lege ich eine Schicht mit Wasser ausgespülter Aquarienwatte. Dann fülle ich etwas Wasser (ca. 5-10 mm) in die Dose. Die Menge der Watte ist so bemessen, das die Eier nach dem Betten auf die Aquarienwatte ein Stück oberhalb des Wasserstands liegen.

 

Das Brüten

Ei-Klumpen und einzelne Eier bette ich gleichermaßen auf die Aquarienwatte. Es bildet sich in den Dosen Kondenswasser an den Seiten und am Deckel. Tropfwasser schadet den Bullennattern-Eiern aber nicht. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt bei dieser Methode zwischen 96 und 100 % in der Dose. Die Temperatur im Brüter stelle ich auf 27° ein.

Die Eier selber werden bei mir normalerweise nicht abgedeckt. In Einzelfällen entwickelte sich nicht genügend Kondenswasser und die Eier fielen etwas ein. In solchen Fällen decke ich vorübergehend mit Fliespapier ab und besprühe das Papier leicht.

Der Deckel der Dose liegt dann im Wärmeschrank nur locker auf und bei der Ei-Kontrolle mehrmals wöchentlich findet auch wieder ein Luftaustausch statt.

Auch mit dieser Methode liegt die Schlupfrate meist bei 100%.

Auch bei Tag/Nacht wechselnden Temperaturen oder dauerhafte Temperaturen +/- 3°C um den angegebenen Mittelwert entwickeln sich die Jungtiere. Aber ich nehme Abstand von dieser Methode.

Nach einer mittleren Inkubationszeit von etwa 60-80 Tagen ritzen die Jungschlangen die Eischale auf und schlüpfen 1-2 Tage später.

Diese Methode verwende ich mit Erfolg zur Inkubation aller meiner Nattern.

 

Aufzucht der Jungtiere

Die erste Häutung erfolgt etwa 10 Tage nach dem Schlupf. Futter biete ich erst nach dieser Häutung an. Bei mir wachsen die jungen Pituophis einzeln in der Größe angepassten Kleinterrarien auf. Die Einrichtung besteht anfangs aus einem Bodengrund aus Fließpapier, einem Versteck und einem Wassernapf. Nach 6-12 Monaten gleiche ich die Einrichtung den großen Terrarien an.

Die erste Winterruhe lasse ich meist aus. Licht und Heizung laufen weitestgehend wie bisher weiter. Die Tiere fressen weiter und wachsen schneller.

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