Besucher:

 

Thamnophis     

Nerodia           

Lampropeltis    

Lampropeltis    

Spilotes          

Pseudaspis      

 

 

 

 

 

 

www.pinesnake.de

    Letzte Änderung: Samstag, 5. Januar 2008

      Haltung und Nachzucht der

      Campbells Dreiecksnatter

    Lampropeltis triangulum campbelli

    mein ca. 10 Jahre altes Männchen, war früher mal etwas hübscher...

Beschreibung

Die Art Triangulum (Dreiecksnattern oder Milchnattern) der Gattung Lampropeltis hat in Amerika ein riesiges Verbreitungsgebiet und etwa 26 Unterarten (Williams, 1978). Sie kommt vor vom Südosten von Kanada über nahezu den gesamten Osten und die Mittlere USA, über Teile von Mexiko, große Teile von Mittelamerika bis in den Nordwesten von Südamerika.

Bei mir lebt nur die Unterart campbelli aus Mexiko. Dort findet man sie m südlichen Puebla, im angrenzenden Osten von Morelos und im nördlichen Oxaca in Höhen von etwa 1500 m.

Die Tiere werden etwa 80-90 cm und sind Schwarz/weiß/schwarz /rot geringelt. Der vordere Teil des Kopfes ist schwarz mit einer weißen Zeichnung (meist ein kleines U). Normalerweise haben sie 16 rote und 16 weiße Ringe und 32 schwarze Ringe. Am Schwanz sind 5 schwarze und 5 weiße Ringe, die roten fehlen hier. Eine Farbvariante ist die apricot-Phase, bei der die weißen Ringe Aprikosenfarbe haben.

Erst 1983 wurden sie das erste mal beschrieben und in den ersten Jahren nach der Entdeckung war sie eine der seltensten Schlangen der Erde und die Kurse der ersten NZ waren horrend. Wenn ich heute über die Terrarienbörsen gehe und mal die Anzahl der campbelli-NZ addiere, kommt mir immer der Gedanke, das es in der Terrarienhaltung mittlerweile bestimmt mehr Tiere als im Freiland gibt. Und die Preise sind auch "leicht" gesunken.
 

Haltung und Verhalten

Diese hübsche Schlange bevorzugen Temperaturen zwischen 24 und 26 °C, wärmere Plätze suchen sie höchstens mal zur Verdauung auf. Bei mir halte ich sie paarweise.

Die Schlangen sind regelmäßig in ihrem Versteck und kriechen nur seltener umher. Meine Tiere lassen sich zwar aus dem Becken nehmen, sind aber nicht ausgesprochen handzahm.

Zur Haltung der erwachsenen Tiere ist mittelgroßes Becken völlig ausreichend, die Jungschlangen ziehe ich in Kleinterrarien groß.

Als Bodengrund nehme ich meist Strohstreu (Catsan). Erde/Kies oder handelüblicher Terrarienuntergrund sind einige von vielen anderen Möglichkeiten. Hackspäne verwende ich wegen der Gefahr des Verschluckens und der daraus folgenden Gesundheitsgefahren so gut wie gar nicht mehr.

Im Terrarium der erwachsenen Tiere befinden sich keine Kletteräste mehr, diese klettern nur noch ganz selten. Am Boden gibt es einige Korkrinde zum verstecken. Als Wasserbecken benutze ich eine Tonschale, aber ich habe meine Tiere nie baden gesehen. Das Terrarium ist trocken. Nur kurz vor den Häutungen sprühe ich etwas Wasser.

Meine campbellis habe ich einzeln aufgezogen und dann erst im Paarungsalter zusammen gesetzt. Neigung zum Kannibalismus konnte ich nicht erkennen, aber einmal verlor ich ein Weibchen durch Streitigkeiten um eine Maus.
 

Futter

Meine Tiere füttere ich einmal die Woche mit 1-2 mittelgroßen Mäusen. Den Schlangen ist egal, ob die Maus aufgetaut oder lebend ist. Dem Frostfutter tupfe ich immer mal wieder einen Tropfen Vitamin-B-Komplex-Präparat oder ein Multivitamin-Präparat auf den hinteren Teil des Bauches. Die Schlangen haben alle Präparaten beim Fressen bisher nicht gestört und die Tiere erfreuen sich bester Gesundheit.
 

Winterruhe

Man sollte den Tieren eine 2-3monatige Winterruhe bei 5-15°C bieten. Auch für die Zeugungsfähigkeit der Männchen ist es hilfreich, aber auch kürzere Winterruhen bei ausgeschalteter Beheizung und Beleuchtung führten bei mir zu befruchteten Gelegen.
 

Fortpflanzung

Im Frühjahr fahre ich Beleuchtung und Heizung langsam wieder auf  Normalwerte hoch. Beide Tiere bleiben zusammen und ich füttere regelmäßig, das beide Tiere wieder zu kräften kommen. Durch die beginnende Paarungszeit frisst das Männchen recht wenig. Spätestens nach der ersten Häutung des Weibchens kommt es zu ersten Paarungen. Nach Abklingen der Paarungszeit frisst das Männchen wieder mehr.

Die Leibesfülle der Weibchen nimmt langsam zu und etwa 2 Monate nach der Paarung  beginnt die Ablage der Eier. 5-10 Eier werden bei mir meist abgelegt. Ablage und Brüten erfolgt wie unter der - Meine Bullennattern  - beschrieben. 27° C ist auch hier meine Bruttemperatur.

In günstigen Jahren mit genügend Futterangebot kommt es auch zu einem 2. Gelege im Spätsommer.

Etwa 60-65 Tage nach der Ablage beginnt der Schlupf der Jungschlangen.
 

Jungtiere

Die kleinen Schlangen setze ich einzeln in Kleinterrarien. Sie haben etwa 20 cm und sehen den Eltern sehr ähnlich. Die rot sind jedoch viel leuchtender und die weißen Ringe sind noch hellgelb. Sie färben sich im 2. Lebensjahr langsam um. Als erstes Futter nach der ersten Häutung biete ich aufgetaute nestjunge Mäuse. Meistens gehen alle Tiere anstandslos an diese Futter, aber in manchen Jahren wollte ein Tier absolut nicht an diese Nahrung. Nach einiger Zeit und einigen Tricks (Schlange und Maus im Karton, Maus aufschneiden usw.) überlegten es sich alle noch einmal. Zwangsfüttern vermeide ich.

Die weitere Aufzucht ist problemlos, ich füttere die kleinen alle 3-5 Tage mit kleinen Mäusen.
 

Geschlechtsreife, Lebensalter

Je nach Futterangebot und Tiereigenschaften tritt die Geschlechtsreife im 3. oder 4. Jahr ein. Geschlechtsreife im 2. Jahr ist die absolute Ausnahme.

Die Schlangen werden im Normalfall etwa 12-15 Jahre alt.
 

Meine Schlangen

Bei mir lebt seit 1999 eine bewährte blutsfremde 1,1-Gruppe. Das Männchen ist etwa 70 cm lang, das Weibchen ca. 80 cm. Das Weibchen legte bisher jedes Jahr ein befruchtetes Gelege, in zwei Fällen gab es auch ein 2. Gelege. 
 

Empfehlenswerte Literatur:

(Beispiele, hier ist die Auswahl sehr groß)

Kingsnakes and Milksnakes aus dem Bede-Verlag    (amerik. oder auch deutsche  Ausabe)

Königsnattern von Thissen/Hansen aus dem Verlag Terraristik aktuell

Milksnakes von Applegate aus dem Verlag Advanced Vivarian Systems

Alle 3 Bücher sind uneingeschränkt empfehlenswert, wenn auch durch unsere Gesetze und
Verordnungen einige "Unterbringungs-Details" der amerikanischen Bücher bei uns abgewandelt werden müssen.

Viele Freilandinformationen findet man auch in den Feldführen, die ich in der Rubrik Bücher im Bullennatternteil genannt habe. 

  Copyright © Bernd Skubowius {2003-2008} {Webdesign von Martin Prange}. Alle Rechte vorbehalten