Beschreibung
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Die Gebänderte Wassernatter (Nerodia fasciata) kommt im Osten der USA vor. Zur Zeit sind die Unterarten fasciata, confluens und pictiventris anerkannt, einige andere ehemalige Unterarten haben mittlerweile Artstatus erhalten bzw. sind umgruppiert worden.
Zwischen Illinois im Norden und Florida bis Texas im Süden findet man die Art Nerodia fasciata. Ihr Vorkommen ist an Feuchtgebiete bzw. Wasservorkommen gebunden.
Die Männchen werden etwa 80 cm lang, die Weibchen
überschreiten knapp die 100 cm. In seltenen Fällen werden
Weibchen auch schon mal fast 1,6 m. Die Tiere sind recht
massig und gerade große Weibchen können einen enormen
Körperdurchmesser haben.
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Die Färbung ist von der jeweiligen Unterart abhängig, aber alle noch in der Art verbliebenen UA Tiere haben helle bis dunkelbraune Bänder auf braunem bis schwarzen Grund. Bei vielen Tieren dunkeln die Farben mit der Zeit ein und die älteren Schlangen werden dunkelbraun bis schwarz. Mit der Körperform und Köperfarbe ähneln sie sehr der Wassermokassinotter, die in großen Teilen des Verbreitungsgebietes im gleichen Biotop vorkommt.
Bei mir leben Tiere mit Merkmalen der Unterarten pictiventiris und confluens, die Gebänderte Florida Wassernatter und die Breitbändrige Wassernatter. Erstere kommt aus großen Teilen Floridas und dem angrenzenden Georgia, confluens findet man in dem Gebiet vom südlichen Illinois bis Ost-Texas und Louisiana. Bei der pictiventris findet man schwarze, braune oder rötliche Bänder auf braunem Grund. Der Bauch ist weißlich bis gelblich und stark gemustert. Die confluens kann man durch Farbe, Breite und verminderte Anzahl der Bänder unterscheiden. Sie hat normalerweise weniger als 20 Bänder.
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Haltung
und Verhalten
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In der Natur sieht man sie laut Literatur häufiger auf Ästen, die über stehendem oder langsam fließendem Wasser hängen. In meinen Urlaubsreisen war ich bisher zwei mal in Florida. In den Everglades sah ich relativ viele Tiere während des trockenen Frühjahrs an den verbleibenden Wasserstellen. In den Zeiten mit höherem Wasserstand verteilen sich die Tiere mehr und man sieht sie etwas seltener.
In der heißen Jahreszeit sind sie teilweise nachtaktiv. Im Juli sah ich recht viele überfahrene Wassernattern und Wassermokassinottern auf den Straßen (DOR) nahe der Sümpfe. Besonders nachts nach Regenfällen sind diese viel unterwegs und auf der Straße sehr gefährdet. Die Temperaturen lagen bei etwa 30°C tagsüber und etwa 25°C nachts. Bei der Reise im April waren es tagsüber 25-30°C, nachts etwa 20°C. So langsam begann es wieder häufiger zu regnen, aber man fand jetzt so gut wie keine überfahrene Schlangen auf den Straßen. Die Tiere waren tagsüber unterwegs und die Staßen waren abends nicht mehr warm genug zum aufwärmen.
Wassernattern haben mich schon immer interessiert
und so begann ich mehrmals mit den preiswerten Wildfängen
der Gattung Nerodia. Aber früher oder später sind mir
die Tiere doch immer an Krankheiten eingegangen.
Heute arbeite ich mit Nachzuchten und habe keinerlei
Probleme mit der Gesundheit der Tiere mehr.
Meine Wassernattern bevorzugen Temperaturen zwischen
24 und max. 30 °C, darüber hinaus werden sie unruhig. Die großen Weibchen der Gebänderten Wassernatter sind recht ruhig und nicht scheu. Bei jedem Scheiben öffnen kommen sie heran, es könnte ja was zu essen geben... Im Gegensatz dazu sind die Männchen etwas agiler und werden nicht gerne angefaßt.
Wildfänge entleeren häufig beim Umgang ihre Analdrüsen und beißen auch schon mal. Manche Nachzuchten sind am Anfang auch bissig, die meisten beruhigen sich aber in der Aufzucht. Meine
Nachzuchten der letzten Jahre sind gar nicht bissig.
Zur Haltung der größeren Tiere eignen sich mittelgroße
Terrarien, die Jungschlangen habe ich in Kleinterrarien
großgezogen. Als Bodengrund nehme ich meist grobe Hackspäne (Räuchergold), wobei es aber sehr wichtig ist, das davon nichts mitgefressen wird. Eine Fütterung außerhalb der Terrarien würde dieses Problem auch umgehen. Kies, Erde/Kies oder Einstreu aus dem Terrarienzubehörhandel sind einige von vielen anderen Möglichkeiten.
Im Terrarium befinden sich einige Kletteräste, die von den massigen Schlangen nur noch seltener benutzt werden. Am Boden gibt es einige Korkrinden zum Verstecken. Die größeren Gebänderten Wassernattern liegen meistes offen im Terrarium, kleinere liegen öfter mal im Versteck. Als Wasserbecken benutze ich eine Kunststoffschale mit 3 l Wasser, in der immer frisches Wasser ist. Das restliche Terrarium ist trocken. Die Tiere besuchen regelmäßig das Wasserbecken und bleiben teilweise stundenlang darin. So sind auch die Häutungen auch kein Problem.
Meine Gebänderten Wassernattern leben mit meinen Strumpfbandnattern (Thamnophis radix, auch schon mal mit Thamnophis marcianus) zusammen. Bisher gab es wenig Probleme beim Zusammenleben, solange die Nerodias die Strumpfis nicht übermäßig an Länge und Gewicht überragen.
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Futter
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Meine Tiere füttere ich 2x in der Woche meist mit aufgetautem Fisch (Stinte u.ä.). Die kleineren Fische werden komplett verfüttert, größere Fische filetiere ich. Diese Fische werden in Schalen oder anderen Gefäßen angeboten. Lebende Fische verfüttere ich nicht. Die Mäuse, die ich schon mal den Strumpfbandnattern gebe, interessieren sie überhaupt nicht. Zu dem Futter gebe ich immer mal wieder ein Vitamin-B-Komplex-Präparat oder ein Multivitamin-Präparat. Im Frühjahr streue ich für die Entwicklung der Jungschlangen im Bauch der Mutter etwas Futterkalk zum Futter. Die Schlangen haben alle Präparate beim Fressen bisher nicht gestört und erfreuen sich bester Gesundheit.
Kleinere Streitigkeiten gibt es immer wieder beim
Fressen, aber bisher ist noch keinem Tier dabei was
ernstliches passiert.
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Winterruhe
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Im Südosten der USA sind die Winter zum Teil recht mild und z.B. an der Südspitze der Halbinsel Florida ist das Wetter auch im Winter so gut, das die Winterruhe oft ausfällt. In anderen US-Staaten überwintern die Tiere aber bis zu mehreren Monaten.
Im Terrarium sollte man den Tieren eine 1-3monatige Winterruhe bei 5-15°C bieten. Auch für die Zeugungsfähigkeit der Männchen ist es hilfreich, aber es wurden auch schon ohne Überwinterung Nachzuchten erzielt. In den letzten Winter verblieben die Schlangen bei ausgeschalteter Heizung und Beleuchtung 6-8 Wochen im Terrarium. Die Temperatur lag bei etwa 12 °C und die fasciatas waren die meiste Zeit im Wasserbecken zu finden.
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Fortpflanzung
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Nach der Winterruhe gleiche ich in einigen Tagen die Temperatur bis auf etwa 25°C an und erhöhe die Beleuchtungsdauer auf etwa 8 h. Dann normalisiert sich der Stoffwechsel der Schlangen wieder und ich biete die ersten Fische an. Ab jetzt füttere ich erstmal 3 mal in der Woche, damit die Tiere wieder zu Kräften kommen.
Die Leibesfülle der Weibchen nimmt langsam zu und etwa 3 Monate (70-80 Tage/Tennant, 2003) nach der Paarung beginnt findet die Geburt der Jungschlangen statt.
Seit 2004 vermehren sich meine N. fasciata regelmäßig.
Es ist zu empfehlen, die Weibchen vor dem Wurf der Jungschlangen einzeln zu setzen.
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Jungtiere
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Neugebohrene N. fasciata sind viel farbenfroher als die Elterntiere, rot- und gelbtöne findet man in diesem Alter noch vermehrt.
Geboren werden sie normalerweise in einer Länge von 15-25 cm. Man kann sie gut gemeinsam in einen kleinen Gruppen in kleinen Glasterrarien oder Faunaboxen aufziehen. Als erstes Futter biete ich in einer Schale kleingeschnittene aufgetaute Fische (z.B. Stinte). Die Tiere fressen gut und bald braucht man die Fische nicht mehr kleinzuschneiden.
Die weitere Aufzucht war problemlos, ich fütterte die Kleinen etwa alle 3 Tage. Fälle von Kannibalismus wegen Futterstreitigkeiten kann es schon mal geben, mann muß die Fütterung schon überwachen. Die meisten Tiere fressen aber recht ruhig.
Im Alter von 1,5 Jahren erreichten meine ersten pictiventris 60 cm und ich setzte sie zu den adulten Thamnophis radix. Auch von der erfolgreichen gemeinsamen Aufzucht von Strumpfbandnattern und amerikanischen Wassernattern wird in der Literatur öfter berichtet.
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Geschlechtsreife,
Lebensalter
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Je nach Futterangebot und Tiereigenschaften tritt
die Geschlechtsreife im 2. oder 3. Jahr ein.
Die Schlangen werden im Normalfall etwas über 10 Jahre alt.
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Meine Schlangen
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Bei mir leben (2006) einige Männchen und 2 Weibchen der Gebänderten Wassernatter. Die beiden Weibchen sind recht dunkel mit dunkelbraunen Bändern - da sind die meisten Männchen schon farbenfroher.
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Empfehlenswerte
Literatur:
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Wassernattern von Dieter Schmidt aus dem Bede Verlag
(gut)
Viele Freilandinformationen findet man auch in den
Feldführen, die ich in der Rubrik Bücher im Bullennatternteil
genannt habe.
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