Beschreibung |
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Die Art calligaster (Prärie Königsnatter) der Gattung Lampropeltis hat in der USA ihr Verbreitungsgebiet im Mittleren Süden und dem Südwesten. Dort kommen 3 Unterarten vor: calligaster, rhombomaculata und occipitolineata. Letztere hat nur ein sehr begrenztes Vorkommen im mittleren Osten des Bundestaates Florida, die beiden anderen haben größere Verbreitung. Bei mir lebt ein amelanistisches Paar der UA calligaster,
von den andern UA sind auch noch keine amel. Tiere bekannt
geworden. Man findet diese Nominatform in verschiedensten
Gebieten zwischen Indiana bis Nebraska im Norden
und Ost Texas und West Louisana im Süden.
Die normalfarbenen Tiere werden bis etwa 130 cm,
die amel. Terrariennachzuchten bleiben meist unter 90
cm. Die Zeichnung der calligaster sind meist 60 braune
bis schwarze Sättel auf cremefarbenem bis grauem Grund.
Bei den amel. Tieren bleibt die cremfarbene Grundfarbe,
darauf befinden bei Jungtieren rote Sättel. Diese verblassen
jedoch mit der Zeit zu einen blassen rosa.
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Haltung und Verhalten |
Diese hübsche Schlange bevorzugen Temperaturen
zwischen 25 und 28 °C. Bei mir halte ich sie paarweise.
Die Schlangen sind viel unterwegs und sind oft zu
sehen. Meine Tiere lassen sich aus dem Becken nehmen
und sind handzahm. Zur Haltung der erwachsenen Tiere
ist mittelgroßes Becken völlig ausreichend, die Jungschlangen
ziehe ich in Kleinterrarien groß.
Als Bodengrund nehme ich meist Strohstreu (Catsan).
Erde/Kies oder handelüblicher Terrarienuntergrund sind
einige von vielen anderen Möglichkeiten. Hackspäne verwende
ich wegen der Gefahr des Verschluckens und der darausfolgenden
Gesundheitsgefahren so gut wie gar nicht mehr.
Im Terrarium der erwachsenen Tiere befinden sich
keine Kletteräste mehr, diese klettern nur noch ganz
selten. Am Boden gibt es einige Korkrinde zum Verstecken.
Als Wasserbecken benutze ich eine Tonschale, aber ich
habe meine Tiere nie baden gesehen. Das Terrarium ist
trocken. Nur kurz vor den Häutungen sprühe ich etwas
Wasser.
Meine calligaster habe ich einzeln aufgezogen und
dann erst im Paarungsalter zusammen gesetzt. Neigung
zum Kannibalismus konnte ich keinerlei erkennen.
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Futter |
Meine Tiere füttere ich einmal die Woche
mit 1-2 kleineren Mäusen. Den Schlangen ist egal, ob
die Maus aufgetaut oder lebend ist. Dem Frostfutter
tupfe ich immer mal wieder einen Tropfen Vitamin-B-Komplex-Präparat
oder ein Multivitamin-Präparat auf den hinteren Teil.
des Bauches. Die Schlangen haben alle Präparaten beim
Fressen bisher nicht gestört und die Tiere erfreuen
sich bester Gesundheit.
Im Freiland werden auch Amphibien, Reptilien, Vögel
und Insekten gefressen.
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Winterruhe |
Man sollte den Tieren eine 2-3monatige Winterruhe
bei 5-15°C bieten. Auch für die Zeugungsfähigkeit der
Männchen ist es hilfreich. |
Fortpflanzung |
Im Frühjahr fahre ich Beleuchtung und Heizung
langsam wieder auf Normalwerte hoch. Beide Tiere
bleiben zusammen und ich füttere regelmäßig, das beide
Tiere wieder zu Kräften kommen. Durch die beginnende
Paarungszeit frisst das Männchen etwas weniger. Spätestens
nach der ersten Häutung des Weibchens kommt es zu ersten
Paarungen. Nach Abklingen der Paarungszeit frisst das
Männchen wieder etwas mehr.
Die Leibesfülle der Weibchen nimmt langsam zu und
etwa 2 Monate nach der Paarung beginnt die Ablage
der Eier. 6-17 Eier können abgelegt werden. Das Gelege
aus dem Jahr 2002 bestand aus 10 Eiern, aber es war
nicht befruchtet. Ablage und Brüten erfolgt wie unter
der - Meine Bullennattern
- beschrieben. 27° C ist auch
hier meine Bruttemperatur.
Etwa 60-65 Tage nach der Ablage beginnt der Schlupf
der Jungschlangen.
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Jungtiere |
Die kleinen amel. Schlangen setzte ich einzeln
in Kleinterrarien. Sie haben etwa 20 cm und haben im
Gegensatz zu den Eltern rote Sattelflecken. Sie färben
sich im 2. Lebensjahr langsam um. Als erstes Futter
nach der ersten Häutung bot ich aufgetaute nestjunge
Mäuse. Meine Tiere gingen anstandslos an diese Futter,
aber in manche Tiere machen Probleme bei der ersten
Nahrungsaufnahme. Die weitere Aufzucht war problemlos,
ich fütterte die kleinen alle 3-5 Tage mit kleinen Mäusen. |
Geschlechtsreife,
Lebensalter |
Je nach Futterangebot und Tiereigenschaften
tritt die Geschlechtsreife im 2. oder 3. Jahr ein. Die
Schlangen werden im Normalfall etwa 12-15 Jahre alt.
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Meine Schlangen |
Bei mir lebte 1998-2006 eine blutsfremde 1,1-Gruppe dieser Art. Das Männchen war etwa 80 cm lang, das Weibchen ca. 90 cm. Das Weibchen legte 2003-2006 nur unbefruchtete Gelege, teilweise 2 im Jahr. 2006 habe ich mein Pärchen dann abgegeben. |
Empfehlenswerte
Literatur: |
Empfehlenswerte Lampropeltis-Literatur:
(Beispiele, hier ist die Auswahl sehr groß)
Kingsnakes and Milksnakes aus dem Bede-Verlag
(amerik. oder auch deutsche Ausabe)
Königsnattern von Thissen/Hansen aus dem Verlag Terraristik
aktuell
Beide Bücher sind uneingeschränkt empfehlenswert,
wenn auch durch unsere Gesetze und Verordnungen einige "Unterbringungs-Details" der amerikanischen Bücher bei
uns abgewandelt werden müssen.
Viele Freilandinformationen findet man auch in den
Feldführen, die ich in der Rubrik Bücher im Bullennatternteil
genannt habe.
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